Holpriger Start

Er ist grau. Ausgerechnet. Wo das doch gar keine Farbe ist. Aber er ist neu: knapp 16000 gelaufen.

Wir werden Freunde, beschließe ich, und fahre ihn nach Hause. Frage mich, ob ich bei der Einweisung alle wichtigen Details verstanden habe und behalte.

Es ist alles vorbereitet. Die Prötteln verteile ich zum Teil direkt in die Fächer, zum Teil in Taschen und Behältern im Heck. 

Ich will los.

Nach ein paar Metern halte ich nochmal an. Ich will das Navi programmieren und das Handy mit dem Bordradio koppeln. Meine Musik hören. In meinem Auto geht das nicht.

Die Bluetooth-Verbindung steht – aber es kommt kein Ton aus den Lautsprechern. Klicke mich durch die Menüs ohne viel zu verstehen. Rufe den Vermieter an. Er kann nicht helfen.

Ich gebe auf und fahre los. Nach ein paar Metern scheppert es gewaltig. In jeder Kurve schlimmer. Ich halte an: Scherben!

Verstehe nicht gleich, dass sich ein Fach auf der Fahrt geöffnet (und wieder geschlossen) hat, aber der Inhalt nun auf dem Wagenboden liegt. Nur wenn die Knöpfe einrasten, sind die Fächer verschlossen, hatte der Vermieter erklärt. Dass er dabei die Fliehkräfte im Auto meinte, verstehe ich jetzt.

Als ich wende um von zu Hause Handfeger und Schippe zu holen und die Scherben zu beseitigen merke ich, dass mich das alles fast eine Stunde kostet.

Es ist gleich 17 Uhr. Mein Plan war, mehr als 400 km zu fahren. Und es wird gegen 19.30 Uhr dunkel …

Ich entscheide mich es so zu nehmen und fahre in eine sehr schöne Abendstimmung nach Osten. Die Sonne im Rücken färbt die vorbeiziehende Landschaft in satte Farben und goldenes Licht.